Gesundes Gehirn durch gesunde Ernährung, Sport und Schlaf
Waltraud Hofer Konferenzdolmetscherin, Übersetzerin, Mitglied im internationalen Dolmetscherverband AIIC
Gerade zu Beginn eines neuen Jahres nehmen wir uns immer wieder neue oder alte Vorsätze vor, wie wir ein gesünderes Leben führen, mehr Sport treiben und unserem Körper Gutes tun können. Daher passt gerade jetzt zu Neujahr das Buch 77 Tipps für ein gesundes Gehirn: Schneller denken, weniger vergessen, Krankheiten vorbeugen und heilen – So bleibt Ihr Hirn forever Young von Dr. Med. Ulrich Strunz, aus dem ich mir einige Tipps für ein gesundes Gehirn geholt habe. Dabei geht es kurz zusammengefasst einfach darum, durch gesunde Ernährung, Sport, Bewegung, frische Luft, genügend Schlaf für ein gesundes Gehirn zu sorgen, das vor Krankheiten wie Demenz, Alzheimer und Depressionen geschützt ist. Gerade für uns Dolmetscherinnen und Dolmetscher sind diese Ratschläge sehr wertvoll, da wir für unsere Arbeit ein leistungsfähiges Gehirn benötigen. Diese Tipps möchte ich natürlich nicht nur an die Dolmetschergilde herantragen, sondern auch allen anderen ans Herz legen.
Wichtige Voraussetzung für ein gesundes Gehirn ist eine gesunde Ernährung, die weniger aus Kohlenhydraten, sondern viel mehr aus Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Mandeln, Olivenöl, Fetten wie Omega 3, Fleisch, Fisch und Eiern bestehen sollte. Eine kohlenhydrathaltige Ernährung führt nämlich vermehrt zur Entstehung von freien Radikalen. Freie Radikale schaden unserem Körper, da ihnen ein Elektron fehlt und dieses fehlende Elektron nehmen sie unter anderem den Mitochondrien weg, um wieder komplett zu sein. Dadurch kommt es aber zu einer mitochondrialen Dysfunktion. Mitochondrien sind Untereinheiten der Zelle und liefern dem Körper und dem Gehirn die notwendige Energie. Mitochondrien sind die Zellkraftwerke unseres Körpers und sollten nicht beschädigt werden. Gegen die Entstehung von freien Radikalen können wir uns jedoch wehren, indem wir Antioxidantien zu uns nehmen. Antioxidantien schützen den Körper vor dem Angriff freier Radikale. Antioxidantien sind in Obst und Gemüse enthalten. Vor allem Vitamin C entschärft die freien Radikale und steigert unsere Konzentration und Gedächtnisleistung.
Sport und Bewegung sorgen ebenfalls für ein gesundes Gehirn, da gerade bei Ausdauersport Wachstumsfaktoren wie VEGF (vascular endotelial growth factor) und BDNF (brain derived neurotrophic factor) entstehen. Durch VEGF wachsen neue Blutgefäße. Dadurch kann mehr Sauerstoff in die Nervenzellen gelangen. Das steigert die Gehirnaktivität, auch die kognitiven Fähigkeiten nehmen so zu.
Der Wachstumsfaktor BDNF fördert die Entstehung von Synapsen, stärkt also die Verbindung zwischen den Nervenzellen. Je mehr Synapsen wir haben, umso besser ist unsere Denkfähigkeit und unser Gedächtnis. Bei körperlicher Anstrengung wird auch der Botenstoff Irisin ausgeschüttet. Im Gehirn bremst Irisin die Entstehung von Alzheimer. Sport hilft daher gegen Vergesslichkeit.
Ausreichend Schlaf ist für unser Gehirn besonders wertvoll, da beim Schlafen unser Gehirn von Giftstoffen wie Beta-Amyloid gereinigt wird, kaputte Nervenzellen werden repariert. Außerdem werden beim Schlafen Informationen verarbeitet und vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis übernommen. Die Gehirnflüssigkeit spült, während wir schlafen, den gesamten Gehirngiftmüll weg.
Wir sollten uns auch eine optimistische Lebenseinstellung bewahren und mit Zuversicht in das neue Jahr blicken.